die Komfortzone bitte!!
Wenn ich Komfortzone höre, muss ich zwangsläufig an ein Couchpotato denken das sich maximal zum Kühlschrank und zurück auf die Couch bewegt. Niemals an mich.. Doch ich bin in meiner Komfortzone. Schon so lange, dass es mir nicht mal mehr auffällt. Ist doch alles gut oder nicht?!?
Bin ich ein comfort-potato?
Als ich bemerkt habe, dass ich in meiner Komfortzone feststecke, habe ich mich irgendwie über mich selbst geärgert. Ich möchte keine comfort-potato sein. Auch wenn ganz viele von den Menschen, die mit mir mein Leben verbringen, von meinem Leben sagen würden, dass es unheimlich aufregend ist und ich zu bewundern bin, dass ich überhaupt den Geist habe, so viele Dinge gleichzeitig in mein Leben integrieren zu können, habe ich dennoch das Gefühl, versagt zu haben.
Comfort heißt easy
Komfortzone bedeutet doch auch, größtenteils nur das zu machen, was einem leicht fällt. Bei mir wär das auf Leute zugehen, sie kennenzulernen, neue Orte zu bereisen, alleine auf Veranstaltungen und Partys gehen, in einer Gruppe sprechen, etwas schreiben… Mir fällt gerade auf, dass es anscheinend viele Dinge gibt, die mir leicht fallen. Darüber lässt sich auch leicht reden.
Was hat comfort mit meinen Schwächen zu tun?
Wenn ich mir vorstelle, meine Komfortzone zu verlassen, fällt mir etwas Eigenartiges auf. Ich begegne meinen Schwächen. Ich möchte kurz und kleinlaut nur „Hallo“ sagen und mich verziehen. Das bedeutet für mich, dass ich, wenn ich aus der Komfortzone raus will, mich meinen vermeintlichen Schwächen stellen muss. Vermeintlich deshalb, weil wir in der Komfortzone lebend eigentlich gar nicht beurteilen können, was wir gut können und was nicht. Ausprobieren ist also am Programm und dabei kommt ein Punkt hinzu, den ich brauche, damit die Komfortzone verlassen werden kann. Mut.
Mut und Bewusstsein
Mut ist eine wichtige Eigenschaft, die man braucht, um überhaupt daran zu denken, die Komfortzone zu verlassen. Und ein großes Unbehagen über die Situation, die man fast nicht mehr aushält. Dieses unangenehme Gefühl überhaupt wahrzunehmen zeigt, dass man den Mut hatte, einen kurzen Blick auf die augenblickliche Misere zu werfen. Mit Mut hat es also auch zu tun, wenn ich mir das Bewusstsein darüber schaffe, dass ich in der Komfortzone festsitze.
Warum müssen wir uns denn überhaupt trennen?
Jeder Mensch hat Träume. Eigentlich will niemand auf der Stelle treten. Wieso fühlen wir uns dann so wohl in dieser Zone? Weil uns dort nichts passieren, nicht überraschen kann. Wir kennen die Umstände, die Beteiligten, die Umgebung, wozu ein Risiko eingehen? Diese Fragen habe ich mir in letzter Zeit öfter gestellt. Und doch einige Antworten gefunden:
Weil es mich glücklich macht, etwas zu tun, das ich noch nie getan habe.
Weil es mich inklusive Bauchkribbeln an neue Orte bringt, an denen ich mich fühle wie auf einem Trapez ohne Netz.
Weil es mich mit neuen Menschen sprechen lässt und mich mit Spannung daran erinnern lässt, dass wir nicht alle gleich sind.
Weil es mich stolz werden lässt, auf mich selbst, wenn ich etwas geschafft habe, von dem ich bisher nur geträumt habe.
Weil mir immer mehr Menschen begegnen, die sich auch auf dem Weg aus dieser Zone befinden und mich inspirieren.
Weil ich mich mit einem Lächeln daran erinnern werde, als ich den Mut hatte, die Komfortzone zu verlassen.
Weil es ein wahres Glück ist, dass wir die Freiheit haben, überhaupt eine Entscheidung über Verlassen und Bleiben fällen können.
Ist das nicht das pure Leben?